Verkehrte Welt
Sonntag, 11. Januar 2009
Molecular Pharming
Wenn von transgenen Pflanzen die Rede ist, denken die meisten zuerst an inzwischen klassische Anwendungen: Fremde Gene verleihen Pflanzen Resistenzen gegenüber Schädlingen und Herbiziden. Sie steigern die Toleranz gegenüber Kälte, Trockenheit oder anderen Umweltfaktoren und manchmal verspricht man sich von dem neuen Gen auch eine Qualitätsverbesserung pflanzlicher Lebensmittel oder
Futterstoffe. Weniger bekannt ist das „Molecular Farming“ - eine Technik, bei der ein fremdes Gen in Pflanzen integriert wird, damit sie hochwertige, pharmazeutische Wirkstoffe oder Diagnostika produzieren. (1)

Die für die Freisetzungen verwendeten Nutzpflanzen sind
hauptsächlich Mais und Tabak, gefolgt von Raps und Soja.
Pharmastoffe, die aus ihnen gewonnen werden, sind Blut- und
Blutgerinnungsproteine, Impfstoffe, Gerüstsubstanzen wie
Kollagen, antimikrobielle oder antivirale Wirkstoffe,
Wachstumshormone verschiedene Enzyme sowie
insbesondere Antikörper. Diese sind bisher am intensivsten in
pflanzlichen Produktionssystemen untersucht worden.
Therapeutische Antikörper etwa zur Behandlung von Krebs,
Autoimmunerkrankungen und Infektionskrankheiten bilden
einen Schwerpunkt bei der Entwicklung von PMP. (2)

Um aus Pflanzen Medikamente zu gewinnen, sind zwar keine
großen Flächen nötig - so sollen 16 Hektar ausreichen, um
Chinas Jahresbedarf an einem Impfstoff gegen Hepatitis B zu
decken -, doch lässt sich kostengünstig nur im Freien produzieren. Dabei kommen vor allem gut erforschte Pflanzen zum Einsatz, die auch als Nahrungs- oder Futtermittel dienen.
Dies bringt die Gefahr einer Vermischung mit sich, mit
unkalkulierbaren Folgen für die menschliche Gesundheit. Eine
Studie des Umweltinstituts München sieht sogar in
Pharmapflanzen "neben Terminator-Pflanzen (Pflanzen, die
nur einmal keimen, Anm.) und genmanipulierten Bäumen die
größte denkbare Gefahr, die von genmanipulierten
Organismen zu erwarten ist". In den USA, wo seit 1991
an die 400 Feldversuche mit Pflanzen genehmigt wurden, die
pharmazeutische oder industrielle Stoffe erzeugen, wurde
2002 ein folgenreicher Zwischenfall publik:
Auf einem Feld in Nebraska hatten sich Sojabohnen mit Resten
von im Jahr davor angebautem Genmais der texanischen
Firma ProdiGene vermischt, der das Enzym Trypsin enthielt.
ProdiGene musste die Kosten für die Vernichtung der
Sojabohnen in der Höhe von 2,7 Mio. Dollar sowie 250.000
Dollar Strafe zahlen. In der darauf folgenden
heftigen Debatte erhob sogar die Vereinigung der
Nahrungsmittelproduzenten der USA die Forderung,
Feldversuche künftig nur bei zu 100 Prozent gewährleisteter
Sicherheit und nicht mit Nahrungsmittelpflanzen
durchzuführen. (3)


Offenbar erwägt man deshalb, genmanipulierte Pharma-
Pflanzen künftig unterirdisch zu züchten. (4)

Allerdings will die Universität Rostock von 2009 bis 2012 einen
Freilandversuch mit genmanipulierten Kartoffeln in
Ostdeutschland durchführen. Die Pflanzen sollen Arzneimittel
produzieren, weshalb sie unter anderem Teile des Cholera-
Bakteriums enthalten. Weitere Linien der manipulierten
Kartoffeln sollen z.B. einen Impfstoff gegen die
Kaninchenseuche RHD herstellen. (5)

Laut Antrag der in Gatersleben beheimateten Gentechnikfirma
Novoplant soll in diesem Frühjahr (2007) der Anbau von
Pharmapflanzen beginnen. Ab Mitte April will das
Unternehmen auf 100 Quadratmetern 600 transgene
Erbsenpflanzen anbauen, die Antikörper gegen bakterielle
Durchfallerkrankungen von Schweinen produzieren. Den
Erbsenpflanzen wurden dazu Mäusegene eingebaut. Die
Pharma-Erbsen sollen als Zusatz unter Futtermischungen -
vor allem für Ferkel - gemengt werden, als vorbeugende
Behandlung, ähnlich einer passiven Impfung.
Freigesetzt werden sollen die Pflanzen in einem Abstand von
lediglich 500 Metern zu den Erbsen-Vermehrungsflächen der
Genbank. Skandalös ist diese Nähe unter anderem, weil die
Genbank mit etwa 5.600 Mustern von Wild- und Kulturformen
der Erbse die weltweit größte Vielfalt dieser Pflanzenart
beherbergt. (6)

Noch ist es nicht mehr als eine Idee. Fraglich ist jedoch, in wie
weit die Wissenschaft auch an essbaren Pharmapflanzen
forscht.
Die Idee ist bestechend einfach und wird deshalb gerne zitiert:
Gentechnisch veränderte Bananen produzieren einen
Impfstoff, der bequem über die Nahrung aufgenommen
werden könnte. Entsprechende Pflanzen würden «ohne
Zweifel Impfprogramme in Entwicklungsländern
unterstützen», schrieb das Pharma-Planta-Konsortium
unlängst in einem Fachmagazin. Die Art der Immunisierung
würde sich vereinfachen, und die Kosten der
Impfstoffproduktion, Reinigung und Lagerung würden
sinken. Vergangenes Jahr wurde in den USA erstmals eine von
Pflanzenzellen produzierte Hühnervakzine zugelassen.
Bärbel Hüsing vom Fraunhofer Institut in Karlsruhe glaubt
aber nicht, dass eine Impfbanane oder Impftomate den
Anforderungen, die man an einen Humanimpfstoff stelle,
jemals genügen werden. «Die Impfbanane kann man getrost
abhaken», sagt Hüsing. Sie sei «weder wissenschaftlich
noch logistisch» zu realisieren. Und im TAB-Bericht heisst es: «Eine direkte Verwendung des Pflanzengewebes dürfte ... (zumindest in der
Humanmedizin) unrealistisch sein.»
Auch wenn das Konzept «genial» sei, einfach dürfte sich eine
Impfbanane oder auch Impftomate nicht realisieren lassen,
meint auch Stefan Schillberg vom Pharma-Planta-Konsortium.
Die Dosis pro Frucht ist kaum zu kontrollieren. Eine
Möglichkeit sei aber, so Schillberg, dass man die Früchte
homogenisiere und beispielsweise ein Ketchup herstelle. Die
Impfstoffkonzentration könnte so standardisiert werden. «Der
immense Vorteil ist, dass die Reinigung des Impfstoffs
wegfällt», sagt Schillberg. (7)

Das wirtschaftliche Potenzial der Gen-Pflanzen ist nämlich genauso groß wie ihr wissenschaftliches.

Dass jede Firma versucht, mit immer abenteuerlichen Vorhaben auf sich aufmerksam zu machen, verwundert daher nicht. Impfbanane, Cholerakartoffel, Pharmaziege und Muttermilch vom Acker sind nur einige Beispiele. (8)


Quellenangaben:
(1)Biofabrik Pflanze
(2)Pharmapflanzen: Der Stand der Dinge
(3)Gesundheit aus der Retorte
(4)Grüne Gentechnik aus dem Stollen
(5)Gentech-Kartoffel mit Cholera-Gen
(6)Pharma-Erbsen: Eine tickende Zeitbombe
(7)Medikamente auf dem Feld ernten
(8)Das große Los im Moos

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...schon 569 x die Welt verändert...
Samstag, 10. Januar 2009
Grocery Store Wars

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...schon 453 x die Welt verändert...
Krieg
Ich hoffe, Du hast bereits gegessen, denn ansonsten würde ich Dir davon abraten, die folgenden Bilder zu betrachten.

Ich denke, diese sollten auch nicht als ein Mittel der Meinungsmanipulation dienen. Sie sollten gesehen werden, als das, was sie sind. Bilder des Krieges, dessen grausames Gesicht auf allen Seiten gleich aussieht.





Wir wissen doch gar nicht mehr, wie gut es uns geht...

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...schon 431 x die Welt verändert...
Donnerstag, 8. Januar 2009
Henry´s Visionen
Henry Kissinger läßt uns an seinen positiven Empfindungen angesichts der anhaltenden Kämpfe in Gaza teilhaben.
Man muß das ganze nur als Chance betrachten...





Er sieht die Welt offenbar bereits vereint
unter dem Banner des Terrors.

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...schon 407 x die Welt verändert...
Mittwoch, 7. Januar 2009
Timewatch: Gladio
Im Rahmen ihrer Geschichtsreihe ''Timewatch'' strahlte die britische BBC 1992 eine Dokumentation von Alan Francovich in drei Teilen zu je etwa 50 Minuten über Gladio aus.

Zahlreiche Schlüsselpersonen der Operation kommen darin in teilweise anonymisierten Interviewsequenzen zu Wort, darunter das wegen Mordes verurteilte Gladio-Mitglied Vincenzo Vinciguerra, ehemalige Spitzenfunktionäre der italienischen Militärgeheimdienste und eine Reihe von hohen in Italien eingesetzten CIA-Agenten. Die Filme sind die einzigen Dokumente, in denen maßgeblich beteiligte Personen selbst berichten. Darüber hinaus sprechen Vorsitzende und Mitglieder der staatlichen italienischen und belgischen Untersuchungskommissionen sowie Journalisten über ihre Erkenntnisse.


Die Direktoren




Die Puppenspieler




Die Fußsoldaten


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...schon 435 x die Welt verändert...
Generationen des Hasses
Ein neues Jahr, ein alter Konflikt.
Viel älter als ich.

In jungen Jahren habe ich mich lange und intensiv mit
den Schicksalen der Opfer des Holocaust befasst.
Aus "Solidarität" trug ich einen Davidstern um den Hals.
Ich stellte keine weiteren Fragen.
Ich war ebenso indoktriniert, wie es unsere Bundeskanzlerin noch heute zu sein scheint.

Ich muß beschähmt zugeben, daß es für mich bis
vor einiger Zeit noch keine zweite, keine palästinensische
Seite gab. Diesen Teil der Geschichte hatte ich zu lange
völlig ausgeblendet.

Welch ein Narr...





Sollten die jetzigen, massiven Kriegshandlungen Israels im Gaza-Streifen ins gleiche Muster fallen, wie so viele geschührte Konflikte in der Geschichte zuvor?!
Ist es tatsächlich so einfach, die gleiche Masche
immer wieder anzuwenden?

...Bauernfiguren auf einem globalen Schachbrett.

Menschen vieler Nationen protestieren gegen das Töten und die Ignoranz, mit der die Welt die israelischen Angriffe abnickt.
„Eine Tasse Blut von palästinensischen Kindern“
für Kanzlerin Merkel.

Solange eine terretoriale Einigung für Israel und seine Verbündeten eine Bedrohung darstellt, wird es
keinen Frieden im Nahen Osten geben.

Welchen Vorteil hätten die Beteiligten davon?

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Ob Israel eines Tages sein langersehntes Ziel erreichen wird?





Werden die Palästinenser eines Tages dem Terror weichen?

Und welchen Preis werden die Menschen dafür zahlen?


Während ich mich dies frage, wächst die
nächste Generation heran.
:
Verblendet und haßerfüllt.

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Kriegsverbrechen und Genozid – Israels Krieg
in Gaza

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...schon 482 x die Welt verändert...