Verkehrte Welt
Volkszählung 2011
Wie schon seit einiger Zeit bekannt ist, soll es 2011 eine EU weite Volkszählung geben. Doch anders als im Jahre 1987, rechnet schon heute niemand mehr mit solch weitreichenden Protesten. Denn in Zukunft geht niemand mehr von Haus zu Haus, die Daten beim registergestützten Zensus werden überwiegend durch Erhebungen bei Einwohnermeldeämtern oder der Bundesagentur für Arbeit gewonnen.

Und wenn´s keiner merkt, wird´s wohl auch niemanden stören!?

Dennoch hat das Wort Volkszählungen einen bitteren Nachgeschmack.
Zu recht? Schließlich scheint es, als seien neue Zahlen über die Bevölkerung notwendig, um zum Beispiel den Finanzausgleich zwischen den Bundesländern und die Einteilung der Bundestagswahlkreise anhand der Einwohnerzahlen vorzunehmen. Aber auch für die Planung neuer Schulen, Krankenhäuser und Einrichtungen für ältere Menschen muss man genau wissen, wie viele Menschen wo leben und wie alt sie sind. Fehlen verlässliche Bevölkerungszahlen, kann es zu Fehlentscheidungen kommen.

Sind datenschutzrechtliche Bedenken gerechtfertigt angesichts
der täglichen Veröffentlichung von persönlichen Informationen
im Netz, die jeder einzelne freiwillig preisgibt? Oder ist die
Kritik daran heute wichtiger denn je?

Diskussion erwüscht!

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txxx666, Samstag, 8. November 2008, 16:29
Ich persönlich fände die Version von den "gläsernen BürgerInnen" gar nicht so übel - vorausgesetzt, die Verfügung über die Daten wäre echt demokratisch geregelt, d.h., jedeR hätte gleichberechtigten Zugang... nach meinem alten Motto: "Information muss fließen!"
Solange allerdings Personendaten von staatlichen und/oder wirtschaftlichen Machtapparaten erfasst, gespeichert und missbraucht werden können, ist äußerste Wachsamkeit wohl mehr als angebracht...
gorgoneion ...schon 494 x die Welt verändert...